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Dieser Artikel wurde ehrenamtlich von Jenny Di Leo für die globale Lebenshof-Community übersetzt. Möchten Sie uns bei der Übersetzung unserer Ressourcen helfen? Kontaktieren Sie uns hier!
Wenn Sie an den Begriff „Lebenshof“ denken, fallen Ihnen möglicherweise viele Bilder oder schöne Erinnerungen an vergangene Besuche ein. Sie haben vielleicht eine Vorstellung davon, für was ein Lebenshof sich einsetzt oder nicht, wie man Besucher behandelt oder wie gut die Bewohner betreut werden. Die Realität entspricht jedoch nicht immer unseren Erwartungen!
Der Begriff „Lebenshof“ ist nicht rechtlich oder behördlich definiert. Dies gilt insbesondere für „NutzEine Spezies oder eine spezielle Tierrasse, die vom Menschen für den Gebrauch ihres Körpers oder für das, was von ihrem Körper stammt, gezüchtet wird.“tier-Lebenshöfe. Das US-amerikanische Tierschutzgesetz erkennt keine speziellen „Farm Sanctuary“-Standards an und schlägt keine vor. Daher fallen Lebenshöfe für „Nutz“tiere in den USA unter die grundlegenden USDA-AgrarrichtlinienDas Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten (United States Department of Agriculture): eine Regierungsbehörde, die für Landwirtschaft und Nutztiere zuständig ist..
Möglicherweise gibt es aufgrund dieser mangelnden Definition eine Vielzahl von Organisationen auf der ganzen Welt, die sich entschieden haben, „Lebenshof“ als Beschreibung für ihre MissionThe stated goals and activities of an organization. An animal sanctuary’s mission is commonly focused on objectives such as animal rescue and public advocacy. zu verwenden.
Viele Organisationen, die nahezu identische Missionen haben, verwenden möglicherweise völlig andere Begriffe, um sich selbst zu beschreiben, und viele Organisationen, die sehr unterschiedliche Missionen und Philosophien haben, haben möglicherweise fast identische Namen! Bei der Betrachtung einer Organisation, die Tiere betrifft, ist es wichtig, ihre Mission und Praktiken kritisch zu betrachten und nicht nur die Worte, mit denen sie sich selbst kennzeichnet.
Wenn wir beim Open Sanctuary Project über Lebenshöfe sprechen, wie definieren wir dabei einen Lebenshof? Und welche organisatorischen Entscheidungen können unseren Kriterien vielleicht nicht entsprechen? Hier sind einige Leitphilosophien, über die man nachdenken sollte:
Lebenshöfe sollten Orte der Nichtausbeutung sein
Das Wichtigste, was ein Lebenshof braucht, ist eine Kultur, Philosophie und strenge Richtlinien, um sicherzustellen, dass ihre Bewohner nicht ausgebeutet werden. Mit „Nichtausbeutung“ meinen wir, dass Bewohner (oder andere nicht ansässige Mitglieder ihrer Spezies) und alles, was von ihnen stammt, niemals dazu verwendet werden, Profit zu generieren oder eine Kultur der Tierausbeutung aufrechtzuerhalten.
Einige spezifische Beispiele für diese Ausbeutung können sein:
- Vogeleier fĂĽr den menschlichen Verzehr verkaufen oder verschenken
- Verkauf oder Spende der Wolle von Bewohnern, die fĂĽr ihre Faser fĂĽr den menschlichen Gebrauch gezĂĽchtet wurden
- Es befĂĽrworten oder Menschen erlauben, Bewohner zu reiten
- Kommodifizierung von Bewohner-Besuchen oder Fotomöglichkeiten
Wo zieht man die Linie?
Wir verstehen, dass es manchmal schwierig sein kann, öffentliche Unterstützung für Lebenshöfe zu finden, und dass es verlockend sein kann, Mittel für einen Lebenshof mit vermeintlich „geringerer“ Ausbeutung zu generieren. Falls sich jemals die Frage stellt, ob eine Aktivität von Natur aus ausbeuterisch ist, sollte sich ein Lebenshof fragen: „Wem dient diese Aktion in erster Linie?“
Weitere Informationen darĂĽber, wie ein Lebenshof Leid fĂĽr Tiere vermeiden kann, finden Sie in unserem Artikel hier.
Lebenshöfe sollten nicht durch Profit motiviert sein
Lebenshöfe, ob rechtlich als gemeinnützig anerkannt oder nicht, sollten keine gewinnorientierten Unternehmen sein. Der primäre Zweck eines Lebenshofs sollte immer darin bestehen, bedürftigen Tieren Schutz zu bieten. Falls ein Lebenshof nicht-ausbeuterische Produkte oder Dienstleistungen verkauft, sollten die Gewinne den Tieren und anderen ihrer Art zugutekommen statt der persönlichen Bereicherung.
Lebenshöfe sollten die Bedürfnisse ihrer Bewohner an erste Stelle setzen
Bewohner eines Lebenshofs müssen, wenn möglich und praktikabel, priorisiert werden. Diese Philosophie sollte eines der Leitprinzipien für die Entwicklung, Organisation und Funktionsweise eines Lebenshofs sein. Einige Beispiele für die Priorisierung von Bewohnern auf Lebenshöfen sind:
- Verpflichtung zur lebenslangen Betreuung eines jeden Bewohners (einschließlich angemessener tierärztlicher Versorgung) oder Erstellung eines verantwortungsvollen Adoptionsprogramms
- Bereitstellung von Wohnstätten, die ihre Gesundheit und ihren Komfort maximieren und sie vor Raubtieren schützen
- Sicherstellen, dass Bewohner, die sich einen Raum teilen, nicht traktiert oder verletzt werden
- Bereitstellung einer angemessenen Ernährung sowie Verhaltensanreicherung (Enrichment) für die Bewohner
- Bewohner nicht aus nichtmedizinischen GrĂĽnden von ihrem Zuhause oder ihrer Familie entfernen
- Bewohner als Individuen mit eigener Persönlichkeit und eigenen Bedürfnissen behandeln
- Nicht so viele Bewohner aufzunehmen, dass sich dies negativ auf die Pflege der bereits anwesenden Bewohner auswirkt
Lebenshöfe sollten Bewohner verantwortungsbewusst aufnehmen
Lebenshöfe sollten vorrangig Tiere aufnehmen, die unverzüglich einen sicheren Ort benötigen, um ihr Leben zu leben, und über eine gut ausgearbeitete interne Rettungsstrategie verfügen, die den Entscheidungsprozess unterstützt.
Lebenshöfe sollten keine weiteren Tiere züchten
Es besteht weltweit ein überwältigender Bedarf an Lebenshöfen. Ein Lebenshof sollte nicht auf seinem Gelände züchten oder Bewohner schwanger werden lassen. Die Bewohner sollten kurz nach ihrer Ankunft am Lebenshof sterilisiert oder kastriert werden; es sei denn, die Durchführung des Eingriffs ist zu riskant. Dann müssen zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, damit diese Bewohner keinen Nachwuchs bekommen. Die Ausnahme wäre die Aufnahme von Bewohnern, deren Schwangerschaft bereits weit fortgeschritten ist.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel hier.
Lebenshöfe sollten verantwortungsvolle Besucherrichtlinien haben
Lebenshöfe sind keinesfalls verpflichtet, Besucher auf ihrem Gelände zuzulassen. Sollten sie sich jedoch für Führungen oder Besuche entscheiden, müssen sie im besten Interesse der Bewohner gestaltet werden. Ein Lebenshof sollte das Zuhause eines Bewohners sein, in dem er sich sicher fühlt, und nicht ein Ort, an dem er der Öffentlichkeit zu deren Unterhaltung zur Schau gestellt wird. Allen Bewohnern sollte es freistehen, Führungen oder Besucher zu ignorieren, falls sie dies wünschen. Sie sollten nicht zur Interaktion mit Besuchern gezwungen werden, da ein Lebenshof kein Streichelzoo ist und niemals sein sollte. Wohnräume für Bewohner sollten mit Blick auf diese gestaltet werden und nicht als Bereicherung für potenzielle Besucher (obwohl es sicherlich Möglichkeiten gibt, Besuchern eine gute Erfahrung zu bieten und gleichzeitig den Bewohnern Priorität einzuräumen!).
Bei Führungen sollten wenn möglich die persönlichen Geschichten der Bewohner geteilt werden, und sie sollten dabei als Einzelpersonen besprochen werden und nicht nur als ein anonymes Kollektiv. Lebenshof-Führungen sollten eine pädagogische Komponente enthalten, damit die Besucher eine klare Vorstellung davon haben, was die Schaffung des Lebenshof erforderlich gemacht hat und wie sie dazu beitragen können, Teil der Lösung zu sein!
QUELLEN:
The Truth About Sanctuaries | Global Federation Of Animal Sanctuaries
Why We Need Animal Sanctuaries | Live Science
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